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Thema 4

Auszug aus

Die nationale Testphase zum SRI in Österreich - Ergebnisse aus nationalen und europäischen Forschungsprojekten                   

Autor Armin Knotzer

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Definition und Grundlagen des SRI im Sinne der EU-Methodik

Die Berechnung des SRI nach EU-Methodik basiert auf einem Katalog, der die Gebäudetechnik und Gebäude­dienstleistungen (sogenannte „Services“) nach Funkti­onalität bzw. „Smart Readiness“ bewertet. Das Bewer­tungstool ist einem Fragebogen ähnlich aufgebaut. Zuerst sind allgemeine Informationen wie Standort, Nutzfläche, Nutzung und Gebäudezustand bzw. -alter gefragt. Die Auswahl der zu bewertenden intelligenten Services erfolgt über zwei Schritte:

  • Auswahl Servicekatalog: Das Konsortium um VITO gibt einen vereinfachten und einen detaillierten Ser­vicekatalog an. In der vereinfachten Variante sind maximal 27 intelligente Services zu bewerten, in der detaillierten Fassung maximal 54.
  • Auswahl technischer Bereiche (sogenannter „Domains“): Nicht vorhandene technische Bereiche (z. B. keine Kühlung im Gebäude) können vernachlässigt werden. Die Services des jeweiligen Bereiches tragen dann – bis auf einzelne Ausnahmen – nicht zur Berechnung des SRI bei.

Einige intelligente Services fließen übergeordnet in die Berechnung des SRI ein, selbst wenn der zugehörige technische Bereich nicht vorhanden ist, oder der ver­einfachte Servicekatalog den Service nicht beinhalten würde. …

… Die Bewertung muss von zertifizierten Experten vorge­nommen werden. Seit der Veröffentlichung der Studie wurden mehrere Tests und national wie international Studien durchgeführt, um das Verfahren zu validieren. Eine unabhängige Studie kam zum Schluss, dass der Ansatz insbesondere bei der Anwendung auf kältere Kli­mazonen nicht immer valide Ergebnisse liefert. Eine weitere Analyse unterstreicht die Subjektivität der vor­geschlagenen Lösung, da sie dokumentiert, wie zwei unabhängige Forschungsgruppen, die die Bewertung an denselben Gebäuden durchführten, zu stark voneinan­der abweichenden Ergebnissen kamen.
Die unterschiedlichen Aspekte einer quantitativen ver­sus einer reinen qualitativen Beurteilung des SRI, wie sie die derzeitige EU-Methodik vorgelegt hat, spielen in der weiteren Analyse eine besondere Rolle. In einem Positi­onspapier des Projekts „Annex 67: Energy Flexible Buil­dings“ der Internationalen Energieagentur (IEA) argu­mentieren die Autoren, dass jedenfalls eine quantitative Analyse der Energieflexibilität von Gebäuden erforder­lich wäre.

 

Erkenntnisse aus der Testphase in Österreich

In Österreich untersuchte ein Konsortium mit den wis­senschaftlichen Partnern AEE INTEC, BOKU – IRUB, FH Technikum Wien und 17&4 Organisationsberatung 17 verschiedene Gebäude sehr detailliert anhand der EU-Methodik und nach alternativen Indikator-Bewertungen. In dieser Studie und im Vergleich zu anderen möglichen Indikatoren wurde gezeigt, dass es noch Verbesserun­gen bedarf, um die gewünschte Qualität der Bewer­tung zu erreichen. Vor allem in Bezug auf die Definiti­onen der Funktionalitätsstufen, ihre Anzahl pro Service und den verwirrenden SRI-Ergebnissen beim Ausschal­ten oder Auswählen von technischen Bereichen gibt es noch Schwachstellen bei der Methodik. …

Den gesamten Beitrag finden Sie in OIB aktuell, 3.2023