Die Stakeholder-Workshop-Reihe zur OIB-Richtlinie 7 „Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen“ ging am 9. Oktober 2025 in die zweite Runde. Dabei diskutierten zahlreiche ExpertInnen über den aktuellen Stand der Dinge bei der Entwicklung der OIB-Richtlinie, die damit verbundenen Herausforderungen sowie die geltenden Rahmenbedingungen.

15.10.2025

Zum zweiten Mal veranstaltete das Österreichische Institut für Bautechnik einen Stakeholder-Workshop zur OIB-Richtlinie 7 „Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen“ und lud am 09. Oktober 2025 ExpertInnen aus Verwaltung, Forschung, Planung, Wirtschaft und Interessenvertretungen in den großen GÖD-Saal in Wien. In der diesjährigen Ausgabe lag der Fokus auf der Darstellung des aktuellen Stands der Arbeiten und die nächsten Schritte in Richtung einer künftigen siebten OIB-Richtlinie. Dabei ging es vor allem um das gemeinsame Verständnis für die künftigen Grundlagen, auf denen nachhaltiges Bauen in Österreich weiterentwickelt werden soll.

Einordnung und Zielsetzung

Die OIB-Richtlinie 7 wird erstmals Anforderungen an die Nachhaltigkeit von Gebäuden formulieren. Ein zentrales Element ist die Bewertung des Lebenszyklus-Treibhauspotenzials (Global Warming Potential, GWP) – also jener Kennzahl, die die Klimawirkung eines Gebäudes und seiner darin enthaltenen Baustoffe und -materialen über seine gesamte Lebensdauer hinweg beschreibt.

Der Workshop bot Raum, um aktuelle Entwicklungen einzuordnen und Erfahrungen aus laufenden Projekten zu teilen. Eine praxisnahe Perspektive boten den 120 Teilnehmenden Keynotes von VertreterInnen der Baustoffwirtschaft durch Einblicke in bestehende Nachhaltigkeitsmaßnahmen der Baustoffindustrie.

Themen des Workshops

Die Fachvorträge beleuchteten unterschiedliche Perspektiven:

  • den europäischen Rahmen durch die EU-Gebäuderichtlinie (EPBD 2024/1275) und die neue Bauprodukteverordnung,
  • den geplanten Zeitplan der österreichischen Umsetzung,
  • methodische Fragen zu Datenerhebung und Berechnung von Grenzwerten,
  • sowie Erfahrungen aus Forschung, Normung und laufenden Projekten.

Nächste Schritte

Für die kommenden Jahre ist der Fahrplan bereits klar umrissen:

  • bis Ende 2025: Veröffentlichung der delegierten Rechtsakte der EU,
  • 2026: Entwurf und Begutachtung der OIB-Richtlinie 7,
  • 2027: Beschlussfassung durch die OIB-Generalversammlung,
  • ab 2028 (Nutzfläche > 1000m2)  bzw. 2030 (alle):: verpflichtende Offenlegung des Lebenszyklus-Treibhauspotenzials in Energieausweisen für Neubauten,
  • ab 2030: Zielvorgaben für neue Gebäude und Einführung von GWP-Grenzwerten.

Panel 1: Das Puzzle OIB-Richtlinie 7

  • Robert Schweinzer (SVBRL7 I Land Niederösterreich)
  • Miriam Pertl (SVBRL7 I Land Kärnten)
  • Robert Steinwender (Land Kärnten)

Panel 2: Grenzwerte

  • Thomas Zitterl (SVBRL7 I Stadt Wien)
  • Markus Zilker (Habitat 2030, einszueins architektur ZT GmbH)

Panel 3: Datenerhebung

  • Georg Hofmann (SVBRL7 I Stadt Wien)
  • Georg Matzner (Österreichischer Stahlbauverband)
  • Clemens Schirmer (ARGE Baustahl Eisen Blasy-Neptun GmbH)
  • Simon Winter (Holzforschung Austria)
  • Sebastian Spaun (Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie)
  • Roland Zipfel (Fachverband Stein Keramik)
  • Alexander Passer (TU Graz, ASI Komitee 271)
  • Jürgen Silberknoll (Öst. Bautechnik Vereinigung)
  • Robert Veit-Egerer (VCE)

Moderation: Roman Degold (OIB) 

 

Materialien und Präsentationen

Die Präsentationen aller Vortragenden stehen ab sofort hier kostenfrei zur Nachlese und zum Download zur Verfügung. Das Copyright liegt bei den jeweiligen Erstellern 

 

Fotoauswahl (Copyright OIB):