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Thema 3

Auszug aus

Über den Mehrwert von grünen Fassaden - Eine Vorstellung von Ergebnissen aus aktuellen Forschungsprojekten                     

Autoren Irene Zluwa, Susanne Formanek, Isabel Mühlbauer, Anna Briefer, Thomas Wultsch, Rosemarie Stangl, Bernhard Pucher, Daniela Haluza, Azra Korjenic

 

Vertikalbegrünung und Wasser (Regenwassernutzung, Kühlungseffekte durch Verdunstung, Grauwassernutzung und -reinigung)

Wasser stellt eine – wenn nicht die wichtigste – Ressource zum Betrieb von Vertikalbegrünungen dar. Fassadenbegrünungen werden zwar im Zuge der Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und Klimawandelanpassung eingesetzt, jedoch wird in Österreich bei der Bewässerung generell auf Trinkwasser zurückgegriffen. Konzepte für die Wiedernutzung von Wasser gibt es zurzeit kaum. Sie haben aber einen hohen Mehrwert.
Die Nutzung von Regenwasser ist eine Möglichkeit, die in der Literatur sowie in praktischen Überlegungen angedacht wird. Umsetzungen dazu gibt es aber nur wenige. Ein Problem ist vor allem die Verfügbarkeit in längeren Trockenphasen, wo für den Kühlungseffekt der Pflanzen ausreichend Wasser benötigt wird, jedoch kein Regenwasser vorhanden ist. Auch die langzeitige Speicherung ist im dicht bebauten Raum nicht trivial. Für die Regenwassernutzung muss daher eine detaillierte Planung und Analyse der vergangenen Regenereignisse durchgeführt werden. In der Arbeit von Prenner werden die notwendigen Details dafür anhand eines konzeptionellen Modells aufgezeigt.

Eine täglich verfügbare Wasserressource stellt das Abwasser dar. Für die Wiedernutzung in Bewässerung ist vor allem Grauwasser (Abwasser ohne Toilettenwasser; ~60 Liter pro Person und Tag) von Interesse. Dieses kann lokal gesammelt und für den Einsatz in der Bewässerung gereinigt werden. Um eine sichere Wiedernutzung zu gewährleisten, gibt es für den deutschsprachigen Raum sowie auf EU-Ebene klare Richtlinien für die Aufbereitung (ÖNORM EN 1641-2; DWA M-277; EU 2020/741).…

 

Begrünung von Balkonen: Grüne Fassaden als Lebensraum und Möglichkeit zum urbanen Gärtnern

Fassadenbegrünungen als horizontaler Grünraum tragen zur Steigerung des Wohlbefindens bei und entfalten positive psychologische und physiologische Wirkungen auf die Menschen. Die Fassaden(-begrünung) auch gleich mit einer Erweiterung des Wohnraumes zu verbinden, ist vor allem in dicht bebauten Stadträumen sinnvoll, in denen pro Einwohner nur wenige m2 Grünfläche im öffentlichen Raum zur Verfügung stehen.
Im Projekt ESSBAR (FFG-Programm „Stadt der Zukunft“) wird die Nachrüstung von Wohnbauten mit begrünten Balkonen an einem Demogebäude durchexerziert: Die technische Machbarkeit nachträglicher Ausstattung von Gebäuden mit Balkonen wurde bereits ausgearbeitet, genauso wie die Ausstattung der Balkone mit integrierten vertikalen Beeten. Im Projekt wird auch Regenwasser für die Bewässerung der Grünelemente verwendet. Der Wasserbedarf der Begrünungen sowie die Wirkungen auf das Umfeld werden sowohl gemessen als auch simuliert. Die Nutzerintegration und -zufriedenheit wird nach dem Bau dokumentiert und Ernteerträge der essbaren Begrünung gemessen. 

Den gesamten Beitrag finden Sie in OIB aktuell, 2.2023