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Thema 1

Auszug aus

Fläche unter Druck!                                    

Autorin Renate Hammer

 

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Bodenfunktionalität

Der Aufrechterhaltung einer möglichst umfassenden Bodenfunktionalität auf umfangreichen Flächen kommt essenzielle Bedeutung zu: So speichern Böden im natürlichen Zusammenspiel mit Vegetation, speziell in Wäldern und Mooren, CO2 ein und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Stabilisierung des Klimas. Nur biologisch intakte Böden im ausreichenden flächigen Verbund ermöglichen die Ausbildung von Habitaten zur Erhaltung von Biodiversität. So strebt die Europäische Union eine Ausdehnung von Schutzgebieten auf 30 % der Land­ beziehungsweise Meeresflächen bis 2030 an. Auf nationalstaatlicher Ebene gelten in Österreich aktuell rund 16 % der Landesfläche durch die Belegung mit den Schutzgebietskategorien Natura 2000­ Gebiet, Nationalpark oder Naturschutzgebiet als ausreichend streng geschützt. Infolge der Zunahme der Weltbevölkerung steigt die Nachfrage nach Lebensmitteln auf den globalen Märkten. Die Gewährleistung von Ernährungssicherheit basierend auf lokaler Bodenfruchtbarkeit und ­-produktivität ist daher grundlegend für die Resilienz Österreichs. Für die aus ökologischer und wirtschaftspolitischer Sicht notwendige regionale Erzeugung erneuerbarer Energie aus Wind und solarer Strahlung müssen umfangreiche Flächen bereitgestellt werden. Darüber hinaus erhöht sich die Nachfrage nach Biomasse, und damit nach deren Produktionsfläche, als klimaschonende Alternative zu fossilen Energieträgern. Angesichts der skizzierten fundamentalen Bedeutung kann ein leichtfertiger Umgang mit Flächenressourcen nicht gerechtfertigt werden. Speziell eine weitere Verbauung oder Ausweisung von Baugebieten, bei in Österreich geschätzt rund 40.000 ha allein an bestehenden Industriebrachen, somit über 40 m² pro Kopf, kann nicht argumentiert werden.

 

Versiegelung

Wird der Boden mit einer wasser-­ und luftundurchlässigen Schicht versiegelt, stirbt das Bodenleben ab. Die natürliche Neubildung von einem Zentimeter belebtem Boden nach einer Entsiegelung dauert zwischen hundert und zweihundert Jahren. Versiegelung bedeutet somit einen dauerhaften Verlust biologischer Produktivität. Darüber hinaus führt Versiegelung zu mikroklimatischen Veränderungen bis hin zu Ausprägung städtischer Hitzeinseln. Versiegelte Flächen können Staub kaum binden oder Sickerwasser aufnehmen und filtern. Ein hoher Versiegelungsgrad steigert die Gefahr von Überschwemmungen, speziell in hochwassergefährdeten Gebieten und durch das aufgrund des Klimawandels gehäufte Auftreten von Starkregenereignissen. …

Den gesamten Beitrag finden Sie in OIB aktuell, 2.2022