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Thema 3

Auszug aus

 

Transparenz für die Kreislaufwirtschaft: Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Autorinnen Hildegard Figl, Astrid Scharnhorst

In vier Schritten zu ökologischer Bestleistung

Umweltzeichen und ­deklarationen, ökologische Ausschreibungskriterien und Produktdatenbanken wie baubook schließen also die aktuell noch bestehenden Lücken zu den schon standardisierten Bilanzierungs­ und Bewertungssystemen. Die umweltrelevanten Eigenschaften von Baustoffen – Klimaschutz, Schadstofffreiheit, Kreislauffähigkeit – werden mit verschiedenen Methoden erfasst und bewertet:

  • Ökobilanzen liefern Kennzahlen zur Bewertung von Bauprodukten hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere auf den Klimaschutz und den Primärenergieverbrauch.
  • Umweltzeichen ergänzen diese durch qualitative Aussagen z. B. zum Schadstoffgehalt, Emissionsverhalten oder Recyclingeigenschaften.
  • Mithilfe ökologischer Ausschreibungskriterien können Planer die Umweltleistungen einfordern.
  • Produktdatenbanken stellen die Produkteigenschaften transparent dar und helfen bei der Produktauswahl.

Im Planungsprozess wird BIM zukünftig eine unverzichtbare Methode sein, neben den technischen auch die ökologisch relevanten Eigenschaften der im Gebäude verbauten Produkte dauerhaft verfügbar zu machen und so einen wichtigen Beitrag zur Etablierung der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen leisten.

Was wir dennoch nicht außer Acht lassen dürfen: Kreislaufwirtschaft rechtfertigt keinen unbegrenzten Ressourcenverbrauch, denn kaum ein Produktkreislauf lässt sich lückenlos schließen. Jeder Planungsschritt, jeder Produkteinsatz, jede Renovierungsmaßnahme, jeder Abriss ist also gut zu hinterfragen. Dafür braucht es aber auch gesellschaftliche Veränderungen wie beispielsweise die Bereitschaft optische Alterungserscheinungen von Materialien oder eine eingeschränkte Planungsflexibilität beispielsweise bei der Wiederverwendung von Bauteilen in Kauf zu nehmen. Jüngste Architekturbeispiele zeigen aber auch, dass durch Einschränkungen dennoch höchst kreative, innovative Lösungen entstehen können. Verzicht muss also nicht zwangsläufig einen Schritt zurück bedeuten, sondern kann durchaus auch ein Ansporn zu ökologischen Bestleistungen sein.

Den gesamten Beitrag finden Sie in OIB aktuell, 4.2021