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Thema 2

Auszug aus

 

Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität

Autoren Petra Alten, Claus Asam, Andreas Rietz

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Zirkuläres Bauen – Kreislaufwirtschaft

Der Rohstoffeinsatz beim Bauen spielt eine außerordentlich wichtige Rolle beim Nachhaltigen Bauen. Ohne den Aspekt der Ressourcen zu betrachten, ist eine klimagerechte Bauwende nicht zu schaffen. Deutschland benötigt jährlich ca. 580 Mio. Tonnen mineralische Rohstoffe, die überwiegend im Bauwesen eingesetzt werden. Hinzu kommen Metalle, Holz und Kunststoffe, um nur die wichtigsten Materialien zu nennen. Auf der anderen Seite entstehen ca. 220 Mio. Tonnen Bauabfälle (wobei dem Hochbau etwa 50 Mio. Tonnen zugerechnet werden können), die zum größten Teil aufbereitet und verwertet werden. Ziel für die nächsten Jahre ist es, die Ressourceneffizienz des deutschen Bauwesens weiter zu verbessern.

Bevor über ein Gesamtziel eines ressourceneffizienten Bauwesens diskutiert werden kann, muss dies definiert werden. Dazu wurde 2013 vom Bundesbauministerium ein Runder Tisch Ressourceneffizienz als Dialogplattform für die Akteure im Bauwesen gegründet, der zweimal im Jahr tagt. Neben aktuellen Berichten aus den politischen Ressorts, berichten Verbände und Experten von aktuellen Ergebnissen. Wissenschaftlich begleitet wird derzeit die Entwicklung eines Indikatorensets zur Beschreibung der Ressourceneffizienz im Bauwesen. Dieses soll zukünftig der Bundesregierung dazu dienen, über Ressourcenaspekte im Bauwesen zu informieren und gegebenenfalls Maßnahmen zu empfehlen.

Auf Bauwerksebene wurden unterschiedliche Handlungsfelder initiiert. So sollte z. B. aus Sicht der Ressourceneffizienz jeder Baubestand möglichst lange und flexibel genutzt werden können. Umnutzungen, Modernisierungen und Erweiterungen (z. B. Aufstockungen) sind Ersatzneubauten vorzuziehen. Für Bundesgebäude wird dazu im BNB Kriteriensteckbrief 2.2.2 „Anpassungsfähigkeit“ bereits bei der Planung eine zusätzliche Qualität beschrieben, die erfüllt werden muss.

Das zirkuläre Bauen wird mittels zweier Stellschrauben angeregt. Erstens – neue Baumaßnahmen so planen und bauen, dass eine möglichst optimale Kreislaufführung der Baumaterialien möglich wird. Dazu werden im BNB im Kriteriensteckbrief 4.1.4 „Rückbau – Trennung – Verwertung“ Informationen bereitgestellt, die es den Planern ermöglichen, Materialkombinationen für Bauteile so auszuwählen, dass das Gebäude zukünftig maximal zurückgebaut und verwertet werden kann. Die zweite Stellschraube bilden Recycling und Kreislaufwirtschaft. Um Rohstoffreserven zu schonen, muss zukünftig der Einsatz von Sekundärmaterialien erhöht werden. Sowohl bei der Rohstoffgewinnung, bei der Herstellung von Bauprodukten als auch im Bauprozess selbst sind die Möglichkeiten des Einsatzes von Sekundärmaterialien zu überprüfen und zu optimieren. Transportaufwände beeinflussen die ökologischen Wirkungen zudem stark. Eine ökobilanzielle Abwägung zwischen Klimaschutz und Ressourcenschonung sollte zukünftig helfen zu einem Optimum zu finden. …

Den gesamten Beitrag finden Sie in OIB aktuell, 4.2021