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Thema 4

Auszug aus

Update zum Smart Readiness Indicator                      

Autor Robert Stadler

 

Die SRI Rechtsakte und die darin enthaltene Option einer nationalen Testphase

Wie in OIB aktuell, Heft 3.2020 beschrieben, legt die „Energy Performance of Buildings Directive“ (EPBD) fest, dass ein Smart Readiness Indikator (SRI) eingeführt werden soll, um die Fähigkeit von Gebäuden zu messen, Informations- und Kommunikationstechnologien sowie elektronische Systeme zur Anpassung des Betriebs der Gebäude an den Bedarf der Bewohner und des Netzes sowie zur Verbesserung der Gesamtenergieeffizienz und -leistung der Gebäude zu nutzen. Mit diesem SRI wird das Ziel verfolgt, die Energieeffizienz in Gebäuden zu steigern, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Gebäudenutzern zu verbessern, Verbraucher im Zentrum des Energiemarktes zu platzieren und einen Übergang zu intelligenteren auf erneuerbare Energiequellen aufbauenden Stromnetzen im Einklang mit dem Paket „Saubere Energie für alle Europäer“ und der im Herbst 2020 erstmals vorgestellten „Renovation Wave“ zu unterstützen. Am 14. Oktober 2020 hat die Europäische Kommission (EC) einen delegierten Rechtsakt und einen Durchführungsrechtsakt zum SRI veröffentlicht, die nach einer 2-monatigen Einspruchsfrist für den  Europäischen Rat und das Europäische Parlament am 21. Dezember 2020 Rechtsgültigkeit erhielten. In der EPBD und den beiden SRI Rechtsakten sind für die Mitgliedstaaten der EU drei Optionen vorgesehen:

  • keinerlei Einführung des SRI auf nationaler Ebene,
  • die Vollimplementierung der in den Rechtsakten verankerten VITO-Methodik für den SRI samt Einführung eines vom Mitgliedstaat verwaltetenSystems von auszustellenden Zertifikaten oder
  • eine nationale Textphase zum SRI.

 

… Im SRI Durchführungsrechtsakt ist auch verankert, dass die EC bis 1. Jänner 2026 beide SRI Rechtsakte und im Besonderen auch die darin etablierte VITO-Methodik evaluieren wird. Da die Erfahrungen aus den nationalen Testphasen der Mitgliedstaaten für diese Evaluation den wichtigsten Input liefern, soll eine SRI-Plattform gebildet werden, in der sich die Mitgliedstaaten, die sich  entweder für eine Vollimplementierung des SRI oder für eine nationale Testphase entschieden haben, aber auch am SRI interessierte Stakeholder auf europäischer Ebene in regelmäßigen Sitzungen austauschen können.

 

Sinn und Nutzen einer österreichischen Testphase zum SRI

Der SRI wurde in der EPBD Revision von 2018 als optional für die Mitgliedstaaten eingeführt. Es ist damit zu rechnen, dass der SRI in der nächsten EPBD Revision nicht mehr optional sein wird. Eine Testphase bietet für Österreich die Möglichkeit, im Austausch mit der von der EC zu bildenden SRI-Plattform, maximal auf die weitere Methoden-Entwicklung der nächsten 3 – 5 Jahre Einfluss zu nehmen. Dies ist notwendig und wünschenswert, da sich die von der VITO-Studie vorgestellte Methodik  auf das reine Abzählen der Verfügbarkeit von „smarten“ gebäudetechnischen Services beschränkt und keinen Fokus auf eine Quantifizierung der tatsächlichen Reduktion von CO2-Emissionen hat. Letzteres wäre aber sowohl für die Sinnhaftigkeit des SRI als Unterstützung zum Erreichen der gesetzten Klimaziele als auch für seine Akzeptanz in den Bundesländern unerlässlich. ...

Den gesamten Beitrag finden Sie in OIB aktuell, 1.2021