Inhalt:
Thema 4
Auszug aus
Oberflächenabfluss als Teil der Bauplanung
Autoren Hans Starl, Mathias Laudacher
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Zusammenarbeit von Behörden und Planern
Gefährdungen, welche durch Oberflächenabfluss ausgelöst werden, sind meist nicht auf nur einem Bauplatz zu lösen und stellen daher eine Querschnittsthematik vieler Bereiche dar. Es bedarf meist immer des Zusammenspiels aller vom Wasserabfluss betroffenen Parteien, um funktionsfähige und nachhaltige Lösungswege zu realisieren. Aus diesen Gesichtspunkten resultiert auch die dadurch auftretende Rolle der zuständigen Behörden, welche diese übergeordnete Betrachtung bezogen auf eine angepasste und spezifische Detailausarbeitung zur Risikominimierung einfordern, auch wenn die Gefährdung von potenziell Betroffenen in dieser Phase des Bauverfahrens oft nicht in dieser Form wahrgenommen wird. Jedoch genau dieser kooperative Ansatz aller im Bauverfahren Beteiligten sichert langfristig gesehen, dass Bauwerke nicht nur den aktuellen Standards entsprechen, sondern auch zukünftigen Herausforderungen standhalten können. ...
Berücksichtigung von Oberflächenwasser bei Bestand und Neubau
Die Eintrittsstellen von Oberflächenabfluss in Gebäude sind vielfältig, doch geschützt werden kann jedes Gebäude – ob Bestand oder Neubau. Der Kosten-Nutzen-Vergleich zwischen Schutzmaßnahmen und möglichem Schaden fällt dabei aufgrund der meist geringen Wasserstandshöhen (< 30 cm) immer positiv aus. Die Oberflächenwasserkarte des EPZ berechnet auf Basis von Simulationsmodellen, wo potenzielle Gefahr durch Oberflächenabfluss droht und unterscheidet generell drei Gefährdungsklassen:
- Geringe Gefährdung: keine weiteren Schutzmaßnahmen erforderlich, augenscheinlich keine bzw. nur eine geringe Gefährdung durch Oberflächenabfluss erkennbar
- Moderate Gefährdung: Schutzmaßnahmen zum Objektschutz (Eigenschutz) erforderlich
- Erhöhte Gefährdung: Schutzmaßnahmen zum Objektschutz (Eigenschutz) sind notwendig und deren Auswirkungen auf Dritte (Fremdschutz) zu evaluieren.
Die Oberflächenwasserkarte des EPZ wird für die Risikobeurteilung und, wo notwendig, für die Erarbeitung präventiver Schutzmaßnahmen von Bestandsbauten und bei Neubauprojekten verwendet. Für erkannte „Problemstellen“ stehen eine Vielzahl an kostengünstigen, meist baulichen, am Grundstück oder Objekt umgesetzten Schutzmaßnahmen zur Auswahl. Damit bedeutet die Gefährdungsklasse „erhöhtes Risiko“ kein unumgängliches Problem, sondern die projektspezifische Umsetzung präventiver Schutzmaßnahmen. Werden diese bereits beim Bau berücksichtigt, entstehen im Regelfall keine Mehrkosten. Die Oberflächenwasserkarte wird 2024 in der Plattform HORA (Natural Hazard Overview & Risk Assessment Austria) integriert und ist für ganz Österreich unter www.hora.gv.at verfügbar. …
Den gesamten Beitrag finden Sie in OIB aktuell, 2.2024